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Update am Morgen:Klimawandel vor Gericht: Wer zahlt die Zeche?
von Susanne Biedenkopf
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Guten Morgen,
wenn heute Nachmittag der Internationale Gerichtshof (IGH) sein erstes Gutachten zur Klimakrise veröffentlicht, wird die Welt hinschauen - mit Hoffnung oder Unbehagen, abhängig vom jeweiligen Standort auf unserem Globus. Eine treibende Rolle bei der Beauftragung des IGH hatte der pazifische Inselstaat Vanuatu, der mit am stärksten vom Klimawandel betroffen und existenziell bedroht ist. Seit Jahren kämpft die Bevölkerung für stärkere Maßnahmen zum Klimaschutz.
Im Kern sollen die Richterinnen und Richter des 1946 von den Vereinten Nationen gegründeten Gerichtshofes zwei Fragen beantworten: Welche völkerrechtlichen Verpflichtungen haben Staaten beim Schutz unseres Klimasystems? Und welche Konsequenzen folgen daraus für Staaten, die durch ihre Handlungen oder Versäumnisse entscheidend zum Klimawandel beigetragen haben?
Die Erwartungen sind hoch: Das Gutachten könnte Gemeinschaften und Länder, die besonders von der Klimakrise bedroht sind, bei zukünftigen Verfahren stärken. Auch die Debatte um die Entschädigung besonders betroffener Länder könnte neu an Fahrt aufnehmen. China, die USA und Indien allein sind nach wie vor für mehr als die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Werden die Erwartungen am Ende enttäuscht?
Verbindlich ist das Gutachten des häufig auch als "Weltgericht" bezeichneten IGH aber nicht - und das ist ein Problem. Denn es richtet den Fokus auf eine globale Verantwortung. Die aber wird in unserer Zeit der aufbrechenden individuellen Machtinteressen und der Renationalisierung immer weniger gelebt. Das bestehende Regelwerk des Völkerrechts wird von den Großmächten immer weniger als verbindlich angesehen.
Gesetze aber sind nur gut, solange sie mit Leben erfüllt und in ihrer Umsetzung kontrolliert werden. Es steht also zu befürchten, dass die hohen Erwartungen enttäuscht werden könnten. Zumindest aber wird das heutige Gutachten an die zentrale Frage mahnen, was für alle Staaten und damit für unsere Erde nützlich ist.
Unser Team vom ZDF-Studio Brüssel wird für Sie über das IGH-Gutachten berichten und Sie auf dem Laufenden halten.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Susanne Biedenkopf, Leiterin des ZDF-Landesstudios Hessen
Lage im Nahost-Konflikt
UN werfen Israel Tötung Hilfesuchender vor: Nach dem Tod hunderter Zivilisten an Essensausgabestellen im Gazastreifen wächst die Kritik an Israel. Vorwürfe gegen das israelische Militär erheben das UN-Menschenrechtsbüro und auch die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Gespräche zwischen Ukraine und Russland: Vertreter Russlands und der Ukraine wollen heute in Istanbul ihre im Frühjahr aufgenommenen Verhandlungen fortsetzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Erwartungen an die neue Verhandlungsrunde aber gedämpft.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Prozess gegen El Hotzo nach Häme über Trump-Attentat: Der Comedian und Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo muss sich ab heute in einem Strafprozess vor dem Amtsgericht in Berlin verantworten. Der 29-Jährige hatte sich auf X kontrovers zum Attentat auf Donald Trump geäußert, der mitten im Wahlkampf um das Präsidentenamt von Schüssen verletzt worden war. Die Staatsanwaltschaft wirft Hotz die Billigung einer Straftat vor. Die Anwältin des Comedians dagegen spricht von einer rein satirischen Äußerung.
Merz trifft Frankreichs Präsident Macron: Bundeskanzler Friedrich Merz empfängt am Abend den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der Berliner Villa Borsig am Tegeler See zu einem Abendessen. Es ist der erste Deutschlandbesuch Macrons seit dem Regierungswechsel in Deutschland im Mai. Am Tag nach seiner Wahl zum Kanzler war Merz direkt nach Paris aufgebrochen.
Fußball-EM der Frauen
Heute treffen die DFB-Frauen im Halbfinale auf Spanien (21 Uhr in der ARD oder im ZDF-Liveblog). Nach dem jetzt schon legendären Erfolg im Elfmeterschießen gegen Frankreich im Viertelfinale will das Team von Christian Wück nun gegen die amtierenden Weltmeisterinnen ins Finale einziehen.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag haben der Bundestrainer und Nationalspielerin Rebecca Knaak über die kommende Partie gegen Spanien und die bisherige EM gesprochen.
England ist bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen die große Enttäuschung erspart geblieben. Die Titelverteidigerinnen gewannen im Halbfinale gegen Italien mit 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung.
Im Liveblog zur Fußball-EM der Frauen halten wir Sie über aktuelle Entwicklungen auf Stand. Alle Spiele der UEFA Frauen-EM 2025 finden Sie in einer ausführlichen Zusammenfassung. Dazu Livestreams, Partien in voller Länge, Interviews und Hintergründe zum DFB-Team und zum Turnier in der Schweiz.
Gesagt
Der Gitarrist der Rockband Guns N'Roses, Slash, wird heute 60 Jahre alt. Dem Magazin "stern" sagte er im vergangenen Jahr über seine wahr gewordenen Träume:
Ich wollte Gitarre spielen. In einer Rockband. Und das vor so vielen Leuten wie möglich.
Slash, Gitarrist Guns N'Roses
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch überwiegen nördlich der Mittelgebirge die Wolken und es regnet häufig. Sonst gibt es mehr Sonne und es bleibt meist trocken. Die Höchsttemperatur liegt bei 21 bis 27 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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