Nachdem ihr Segelschiff vor Gaza von Israel gestoppt wurde, sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten zum Flughafen in Tel Aviv gebracht worden. 10.06.2025 | 0:21 min
Die schwedische Aktivistin
Greta Thunberg hat
Israel nach ihrer Ausweisung verlassen. Das israelische Außenministerium veröffentlichte auf der Plattform X Bilder, die Thunberg an Bord eines Flugzeugs zeigen. Thunberg sei jetzt unterwegs nach Schweden mit einem Zwischenstopp in Frankreich, schrieb das Ministerium.
X-Post des israelischen Außenministeriums
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den
Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Eine anderes Bild zeigt Thunberg bereits am Flughafen Charles de Gaulle in Paris:
Aktivistin Thunberg kommt aus Israel in Paris an
Quelle: AP
Bei ihrer Zwischenlandung in Paris sagte Thunberg vor Journalisten, Israel habe "uns in internationalen Gewässern entführt und gegen unseren Willen nach Israel gebracht" und damit "ein weiteres Mal absichtlich Recht gebrochen".
Andere Aktivisten des abgefangenen Gaza-Solidaritätsschiffs sollen laut einem israelischen Medienbericht vorerst in israelischer Haft bleiben. Acht von ihnen hätten sich geweigert, die notwendigen Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet". Darunter sei auch die französische EU-Parlamentsabgeordnete Rima Hassan.
Berlinerin weiter in Gewahrsam
Unter ihnen befindet sich auch die Berliner Aktivistin Yasemin Acar. Ein Vertreter der deutschen Botschaft habe Acar am Montagabend getroffen, teilte der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf X mit. Die Mitsegler an Bord der "Madleen" stünden in Kontakt mit Anwälten. Die Botschaft biete konsularische Hilfe an.
X-Post von Steffen Seibert
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den
Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Aktivisten sollen Ausweisungsdokumente unterschreiben
Neben Thunberg hätten drei weitere Aktivisten das Ausreiseformular dagegen unterzeichnet und sollten in ihre Heimatländer zurückkehren.
Dem Bericht zufolge sollen die acht verbliebenen Aktivisten so lange in einer Haftanstalt in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv in Gewahrsam bleiben, bis sie das Formular unterzeichnen oder maximal 96 Stunden nach ihrer Festnahme vergangen sind.
Erneut haben in Israel Tausende gegen die israelische Regierung und für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Sie fordern zudem eine Waffenruhe im Gaza-Krieg.08.06.2025 | 1:39 min
Einreise nach Israel untersagt
Israels Innenminister Mosche Arbel habe den Aktivisten die offizielle Einreise nach Israel untersagt. Israel werde es nicht zulassen, dass seine Souveränität durch provokative Aktionen wie jene der Aktivisten auf dem Schiff "Madleen" untergraben werde, sagte Arbel demnach.
Die israelische Armee hatte das Segelschiff auf dem Weg in den Gazastreifen am frühen Montagmorgen abgefangen - nach Angaben des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition rund 200 Kilometer von der Küste des Gazastreifens in internationalen Gewässern. Erst am Montagabend war das Schiff dann in der israelischen Hafenstadt Aschdod eingelaufen.
In der Nähe eines Verteilzentrums sind nach palästinensischen Angaben wieder Menschen durch israelische Schüsse ums Leben gekommen. Israel weist das zurück.08.06.2025 | 1:21 min
Bündnis will Mission "wiederaufnehmen"
Auf seinem Instagram-Nachrichtenkanal schrieb das Bündnis, es setze sich dafür ein, dass die Aktivistinnen und Aktivisten an Bord des Segelschiffes zurückkehren "und ihre rechtmäßige Mission in den Gazastreifen wiederaufnehmen" können.
Instagram-Post der Freedom Flotilla Coalition
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Instagram nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Instagram übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Instagram informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den
Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Sowohl das Abfangen des Schiffes in internationalen Gewässern als auch die Festnahme und der Transport der Aktivisten gegen deren Willen nach Israel seien illegal, hieß es in der Stellungnahme der Freedom Flotilla Coalition.
Aktion macht auf humanitäre Lage in Gaza aufmerksam
Die "Madleen" war vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen. Thunberg sowie die anderen Aktivisten - darunter Yasemin Acar aus Deutschland sowie eine französische EU-Parlamentarierin - wollten Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen bringen.
Der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Sam Rose, wirbt für mehr und effektivere Hilfe für die Palästinenser in Gaza. "Die Lage in Gaza ist so schlecht, wie noch nie", so Rose.06.06.2025 | 6:03 min
Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in dem dicht besiedelten Gebiet mit zwei Millionen Bewohnern richten. Nach tagelanger Fahrt durch das östliche Mittelmeer war jedoch am frühen Montagmorgen Schluss: Die israelische Armee stoppte die "Madleen" kurz vor ihrem Ziel.
Thunbergs Aktivismus ist umstritten
Thunberg ist mit ihrem rigorosen Kampf für mehr Klimaschutz weltbekannt geworden. Die mittlerweile 22-jährige Schwedin setzt sich seit längerem aber auch für die Belange der palästinensischen Bevölkerung ein. Ihr Credo: Ohne soziale Gerechtigkeit könne es auch keine Klimagerechtigkeit geben.
Israel wirft sie dabei immer wieder vor, einen Völkermord an den Palästinensern zu begehen. Kritiker halten ihr dagegen vor, bei ihren Anschuldigungen das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 außer Acht zu lassen, das den Gaza-Krieg ausgelöst hat.
Israel hat in der Nacht zum Freitag iranische Atomanlagen und weitere militärische Ziele angegriffen. Der Iran reagiert mit Gegenschlägen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Quelle: dpa, Reuters, AFP