Update am Abend: Trump ist an seinem Fünf-Prozent-Ziel

bereits in seiner ersten Amtszeit wetterte US-Präsident Donald Trump immer wieder gegen die aus seiner Sicht zu niedrigen Verteidigungsausgaben der europäischen Alliierten und machte klar: "You're going to have to pay" (Ihr werdet zahlen müssen). Er drohte sogar mit dem Austritt aus dem Bündnis.

Dann kamen der Ukraine-Krieg sowie andere Konflikte und Krisen weltweit - und die Nato-Staaten zeigten immer mehr Bereitschaft, ihre Verteidigungsausgaben deutlich anzuheben.

Heute dann der historische Beschluss der 32 Alliierten beim Gipfel in Den Haag: Die Nato rüstet so stark auf wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Jeder Bündnispartner verpflichtet sich laut Abschlusserklärung, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren.

Trump bekannte sich heute auch zur Beistandsverpflichtung im Sinne des Artikels Fünf im Nordatlantikvertrag. Eine Aussage, die man früher von ihm nicht erwartet hätte. Insgesamt dürfte der US-Präsident sich als Sieger sehen - weil er seine Ziele durchgesetzt hat, aber auch weil er von seinen europäischen Partnern gebauchpinselt wurde. Öffentlich gemacht hat er das Werben um ihn in einem Post auf seiner Social Media Plattform "Truth Social".

Zu sehen waren eigentlich persönliche SMS von Nato-Generalsekretär Mark Rutte an ihn. "Du wirst erreichen, was jahrzehntelang KEIN US-Präsident geschafft hat", schrieb Rutte laut Trump. Und: "Europe is going to pay in a BIG way, as they should, and it will be your win." Sinngemäß übersetzt: "Europa wird kräftig zur Kasse gebeten werden - so wie es sein sollte - und es wird Dein Sieg sein."

Andere Töne schlugen Bundeskanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius vor dem Treffen an. Merz betonte, die europäischen Mitgliedstaaten würden die Verteidigungsausgaben aus eigener Überzeugung erhöhen. "Die Entscheidungen, die wir treffen, treffen wir nicht, um irgendjemandem einen Gefallen zu tun", sagte er mit Blick auf Trump. "Es geht um Einsicht und darum, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen", so Pistorius im ZDF-Interview.

Die nun beschlossene massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben sehen mit Sicherheit viele als die richtige Schlussfolgerung. Egal, wem sie zu verdanken ist.

Wie wirksam waren die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen? US-Präsident Donald Trump hat Zweifel daran in einem US-Geheimdienstbericht widersprochen. Die iranischen Atomanlagen seien "vollständig" zerstört worden, versicherte er. "Sie werden für lange Zeit keine Bomben bauen." Die israelische Armee äußerte sich zurückhaltender und erklärte, es sei noch zu früh für eine abschließende Bewertung der Angriffe.

US-Medien hatten unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, dass die Angriffe das Atomprogramm Irans nur um einige Monate zurückgeworfen, nicht jedoch zerstört hätten. Mein Kollege Oliver Klein fragt angesichts der Ereignisse unter anderem: Wo sind die 400 Kilo Uran?

Derweil will Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde vorübergehend aussetzen. Das hat das Parlament in Teheran beschlossen. Das Land will der Entscheidung zufolge solange keine Inspektoren ins Land lassen, bis die "Sicherheit" der nuklearen Anlagen gewährleistet sei.

Bei der Fußball-EM der U21 trifft Deutschland heute Abend (21 Uhr) im Halbfinale auf Frankreich. Bei dem Turnier in der Slowakei will sich die DFB-Elf den Titel zurückholen, den sie zuletzt 2021 gewonnen hatte.

Ein Berg mit zwei Gipfelkreuzen? Auf der Zugspitze soll das künftig so sein. Damit soll es möglich werden, das Kreuz ohne Kletterei zu erreichen.

Russland überzieht die Ukraine mit Drohnenangriffen - seit Kriegsbeginn waren es laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 28.743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Schahed. Allein in diesem Monat seien es 2.736 gewesen, sagte er in einer Rede vor dem niederländischen Parlament.

Think positive: Schauspielerin Marianne Sägebrecht wehrt sich gegen den Schönheitswahn vor allem unter jungen Menschen. Sie habe immer einen schönen runden Körper und eine schöne Haut gehabt, sagt sie. "Ich hatte nie Probleme: ich habe immer den jungen Menschen gesagt: Bitte, ihr seid rund. Nehmt die Welt und euch so an wie sie ist, wie ihr seid. Wisse: Du bist schön."

Vor 40 Jahren gewann Boris Becker zum ersten Mal in Wimbledon. Heute blickt er mit gemischten Gefühlen auf den historischen Sieg zurück, bei dem er erst 17 Jahre alt war. Dem "Stern" sagte die Tennis-Ikone, das ganze Land habe ihn damals umarmt, ihm damit aber auch die Luft zum Atmen genommen.

Straßenjunge, Knast, Streetworker - das ist Kalles Geschichte. Früh muss er allein zurechtzukommen. Mit 25 arbeitet er mit benachteiligten Kindern, spricht öffentlich über soziale Teilhabe. "37 Grad" begleitet Kalle und seine Mutter seit 2011. Der Film erzählt das Erwachsenwerden in Berlin-Hellersdorf. (29 Minuten)

Noch nie war der Zugang zu Botox, Fillern und Ozempic so leicht. Für die einen bedeutet das Befreiung, für andere Anpassung an gefährliche Schönheitsideale. Ist Body Positivity nur ein Trend gewesen? In "13 Fragen" diskutieren unter anderem Schauspielerin Runa Greiner, Content Creator Daniele Gieron und Journalistin Carlott Bru. (35 Minuten)

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